von Dominique Bielen (Referentin Referat P 5 Bundesangelegenheiten/Ministerpräsidentenkonferenz)
Am 6. Oktober 2020 fand anlässlich des dreißigsten Jahrestags der Deutschen Einheit in der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen der neunte #STK_Impuls unter dem Titel „Verraten.Verhaftet.Freigekauft – Eine Zeitzeugin berichtet“ statt. Der #STK_Impuls ist ein regelmäßig stattfindendes Format für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen innerhalb der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen. Ziel ist es, Querschnittsthemen und Trends sowie Entwicklungen innerhalb des Landes aufzugreifen, kennenzulernen und mit externen Referenten in den Austausch zu treten. Frau Marie-Luise Knopp wurde als Referentin und Zeitzeugin eingeladen und sie erzählte von ihrer sehr bewegten Lebensgeschichte, in dem sie ihre Erzählungen mit ausgewählten Stellen aus ihrem Buch „Eingesperrte Gefühle bahnen sich ihren Weg“ flankierte.
Als ehemalige Lehrerin wurde sie massiv von der Stasi bespitzelt und schließlich im Jahr 1973 wegen geplanter Republikflucht verhaftet. Sie war ein Jahr lang als politische Gefangene im DDR-Frauengefängnis Hoheneck inhaftiert, bevor sie von der Bundesrepublik freigekauft wurde und ein neues Leben als Lehrerin in Düsseldorf beginnen konnte. Bei ihrer Festnahme wurde sie von ihrem damals siebenjährigen Sohn Kai getrennt, was sie bis heute als den schrecklichsten Moment in ihrem Leben beschreibt. Die beiden fanden erst nach dem Freikauf durch die Bundesrepublik Deutschland wieder zusammen.
Frau Knopp wurde von ihrer 18-Jährigen Enkeltochter Michelle Huhn begleitet, die die Geschichte ihrer Oma an Schulen weiterträgt und gemeinsam mit einer Freundin den Prolog zum zweiten Buch „Freundschaft trotzt Mauern“ geschrieben hat.
Der #STK-Impuls fand als hybrides Live-Format statt und wurde auch in den Landesvertretungen in Brüssel und Berlin übertragen.